Ausgelastet bei Wind und Wetter: Wie du deinen Hund zuhause beschäftigst

Mal ist es das Homeoffice, mal ein plötzliches Unwetter – als langjährige Hundehalter:innen wissen wir, dass es gute Gründe dafür gibt, dass an manchen Tagen die ausgedehnten Spaziergänge ausbleiben. Und das ist auch vollkommen in Ordnung: Das Allerwichtigste für deinen Hund ist schließlich nicht der Spaziergang, sondern die Eindrücke, die er dabei erhält. Dein Hund erlebt einfach gern etwas, am liebsten gemeinsam mit dir. Und das kannst du ihm mit ein bisschen Kreativität und einfachsten Hilfsmitteln auch im Haus bieten.

Unterschiedliche Hunde – unterschiedliche Bedürfnisse: So ist dein Hund auch zu Hause ausgelastet

Ob übermütig oder besonnen, sportlich, arbeitswillig oder neugierig: Jeder Hund hat einen ganz eigenen Charakter – und genau deshalb ist es wichtig, dass du bei der Entwicklung deines Spielplans für die Zeit im Haus vor allem auf deinen Vierbeiner hörst. Was macht dein Hund am liebsten? Rennen und Toben? Apportieren und suchen? Oder übt ihr besonders gern Tricks?

Damit dein Hund seine gewohnten Lieblingsaktivitäten nicht vermisst, wenn ihr gerade nicht rausgehen könnt, suchst du am besten nach Aktivitäten, die möglichst nah an dem liegen, was ihr draußen gemeinsam unternehmt. Besonders wichtig ist dabei, dass du deinen Hund auch im Haus so beschäftigst, dass er sowohl körperlich als auch mental ausgelastet ist. Zum einen brauchen Hunde geistige Herausforderungen, um viele Jahre fit und aktiv zu bleiben – und zum anderen kann ein kniffliges Spiel oder ein neuer Trick, für den dein Hund viel Geduld und Geschick braucht, ihn genauso stark auslasten wie das Herumtollen unter freiem Himmel.

Spiele für kleine und große Kraftpakete

Nicht nur junge Hunde lieben es, herumzutollen und zu toben. Um deinem Vierbeiner auch an regnerischen oder stressigen Tagen ein wenig Action zu bieten, eignen sich Agility-Übungen besonders gut: Viele davon könnt ihr ohne spezielles Equipment und auch auf kleinem Raum ausprobieren. Hast du beispielsweise einen breiten Flur oder vielleicht einen vor Regen geschützten Platz unter einem Carport oder in einer Tiefgarage, verwandeln sich zwei Kartons und eine Rolle Geschenkpapier im Handumdrehen in ein Hindernis, über das dein Hund springen kann, und aufgestellte Toilettenpapierrollen werden zur Markierung für einen Slalom.

Stellst du fest, dass dein Hund an diesem Hindernisparcours Spaß hat, könnte auf lange Sicht auch ein Agility-Set für den Garten eine gute Investition sein: Die Hindernisse und Slalomstangen sind schnell aufgebaut, können auch im Regen einfach stehen bleiben – und wenn es zwischen zwei Schauern nicht allzu schlammig ist, kann sich dein Hund auf seinem Parcours nach Herzenslust auspowern, ohne dass ihr dafür eine große Runde laufen müsst.

Unser Tipp: Für Kopfarbeit für Hunde im Haus ist in jeder Wohnung Platz. Besonders gut eignet sich die Zeit zuhause, um wichtige Kommandos wie „bei Fuß“ und „bleib“ zu üben, für die dein Hund viel Konzentration braucht: Drinnen können ihn schließlich weder Artgenossen noch die vielen verlockenden Gerüche seiner Lieblingswiese vom Training ablenken. Indem ihr ein, zwei kurze Übungseinheiten für die Grundkommandos fest in euren Tagesablauf einbindet, kommt ihr auch im Homeoffice zuverlässig in Bewegung und könnt nach dem Regen wieder so richtig durchstarten.

Intelligenzspielzeug und Spiele mit Futter

Mit dem richtigen Spielzeug verwandelst du die Fütterungszeit in ein Spiel, das nicht nur satt macht, sondern deinen Hund auch auslastet. Ein Futterball, der ausgiebig durch die Wohnung gerollt werden will, oder eine Kiste voller Schubladen, die dein Hund erst einmal mit Pfoten und Schnauze öffnen muss, um an die darin versteckten Leckereien zu kommen, erweisen sich an regnerischen Tagen und auch im Homeoffice als tolle Beschäftigung. Je nach Schwierigkeitsgrad kann so schon ein kleiner Snack zehn bis zwanzig Minuten dauern – und dein Hund hat eine helle Freude daran.

Hast du kein spezielles Intelligenzspielzeug für Hunde zur Hand, macht das übrigens auch nichts: Mit ein paar Haushaltsgegenständen kannst du im Handumdrehen dein eigenes Futtersuchspiel gestalten. Wickle beispielsweise ein Leckerchen in mehrere Schichten Zeitungspapier oder verstecke es in einem Eierkarton, sodass dein Hund es auspacken muss – oder lege unter einige umgedrehte Plastikbecher, die du quer durchs Zimmer erreichbar platzierst, vereinzelt einen kleinen Snack und lass deinen Hund seine Spürnase aktivieren.

Unser Tipp: Nutzt du Futterspielzeug nicht nur zu den Hauptmahlzeiten, sondern auch zwischendurch, solltest du die erspielten Snacks bei einem Vierbeiner mit Gewichtsproblemen von der täglichen Ration deines Hundes abziehen. 

Spaß mit Pflege verbinden

Im Gegensatz zu Welpen, die oft nicht wissen, wohin mit all ihrer Energie, wird Hundesenioren der Trubel schnell zu viel. Wenn du einen älteren Hund im Haus so beschäftigen möchtest, dass er sich rundum wohlfühlt, ist schonende Bewegung natürlich immer ein Plus, aber im Vordergrund stehen Aktivitäten, die zum Wohlbefinden deines Vierbeiners beitragen.

Neben Intelligenzspielen und Tricks bieten sich daher auch Pflegeeinheiten an, um ein wenig Bewegung in den Tagesablauf zu bringen und gleichzeitig eure To-Do-Liste für die Woche abzuarbeiten. Für viele Hunde stellt beispielsweise das regelmäßige Zähneputzen für deinen Hund ein schmackhaftes Highlight dar, und auch die Fellpflege ist ohnehin unerlässlich. Warum also nicht die Zeit im Haus dafür nutzen, in aller Ruhe die Bürste anzusetzen?

Unser Tipp: Sowohl die winterliche Kälte als auch heißer Asphalt im Sommer lassen Hundepfoten rissig und empfindlich werden. Wenn ihr gerade ohnehin eine kleine Auszeit nehmt, kannst du die Gelegenheit nutzen, um die Pfoten deines Hundes mit einer Pfotenschutzcreme oder einfach mit Vaseline einzufetten. Damit dein Hund auf Fliesen, Laminat oder Parkett nicht ins Rutschen kommt, lohnt es sich allerdings, diesen Pflegeschritt mit einer intensiven Spieleinheit im Vorfeld zu verbinden: Danach kann dein Hund vor sich hin dösen, während die Creme einzieht.

So integrierst du regelmäßige Bewegungsinseln in den Alltag zuhause

Auch wenn ihr es einen Tag lang eher ruhig angehen lasst, ist es ratsam, ein gewisses Bewegungslevel zu erreichen: Das hilft dir dabei, auch über lange Stunden im Homeoffice hinweg konzentriert zu bleiben, und verhindert gleichzeitig, dass dein Hund irgendwann im Laufe des Tages einen Punkt erreicht, an dem er unruhig wird, weil er einfach zu viel Energie übrig hat.

Verteilst du viele kleine Bewegungsinseln über den Tag, schlägst du also nicht nur bei Regen und Sturm zwei Fliegen mit einer Klappe. Nimm dir spätestens alle zwei Stunden zehn bis fünfzehn Minuten Zeit, um ein paar Schritte zu gehen, und verbinde diese Bewegungseinheit mit einer kleinen Aktivität für deinen Hund.

Zu den Zeiten, an denen du normalerweise eine große Runde drehen würdest, empfehlen wir außerdem eine etwas längere Spieleinheit: Das erhält die tägliche Routine für deinen Hund aufrecht und verhindert, dass er aus reiner Gewohnheit irgendwann auf einen Spaziergang drängt. Winkt am Ende einer solchen Spieleinheit noch ein Kauknochen als Belohnung, kann dein Hund sich eine ganze Weile artgerecht selbst beschäftigen – und hat einen rundum tollen Tag.